bestechen

bestechen
bestechen Vsw std. (15. Jh.), fnhd. bestechen Stammwort. Hat mehrere Bedeutungen, von denen eine "prüfen" ist (in etwas hineinstechen, um den Inhalt oder die Qualität des Inhalts zu prüfen, z.B. Entnahme von Proben aus Teerfässern). Davon hängt die Verwendung mit Akkusativ der Person ab im Sinn von "jemandem auf den Zahn fühlen". Danach mit Geschenken bestechen "mit Geschenken ausprobieren, ob der Betreffende zu beeinflussen ist". Dabei geht es darum, dem Betreffenden etwas zukommen zu lassen, um ihn günstig zu stimmen (nicht um einen Handel, also nicht darum, daß man ihn für eine bestimmte Gegenleistung "kauft"). Daraus ist die heutige Bedeutung verallgemeinert. Schon von Anfang an kann auch einfaches stechen diese Bedeutung haben (was heute nicht mehr üblich ist). In den gleichen Zusammenhang gehört die Bedeutung "für sich einnehmen" (seit dem 18. Jh.) - zu vergleichen sind aber auch Wendungen wie in die Augen stechen; stechen. Abstraktum in der Hauptbedeutung: Bestechung; Adjektiv: bestechlich, in der Nebenbedeutung bestechend. deutsch s. stechen

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • Bestechen — Bestếchen, verb. irreg. act. S. Stechen. 1) Mehrmahls in einen Körper stechen, doch nur in der Sprache der Bergleute, wo man das Gezimmer mit den Grubenmesser besticht, um zu sehen, ob es frisch oder faul ist. 2) Im Nähen, anstatt eines… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • bestechen — bestechen: Die Präfixbildung zu ↑ stechen (mhd. bestechen) war zunächst Fachwort der Bergleute und wurde im Sinne von »(durch Hineinstechen mit einem spitzen Werkzeug) untersuchen, prüfen« verwendet. Davon leitet sich wohl unsere heutige… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Bestechen — Bestechen, 1) (Näh.), Zeug statt des Saumens nur mit einem Faden umnähen, damit es sich nicht ausfasere; 2) (Schuhm.), beim Nähen nur den oberen Theil des Leders durchstechen; geschieht, wenn zwei Stücke an einem Ort zusammengefügt werben sollen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • bestechen — ↑korrumpieren …   Das große Fremdwörterbuch

  • bestechen — V. (Mittelstufe) jmdm. Geschenke oder Geld geben, um etw. für sich zu erreichen Synonyme: kaufen (ugs.), schmieren (ugs.) Beispiele: Er hat den Richter mit 10 000 Euro bestochen. Sie besticht ihre Kinder mit Schokolade …   Extremes Deutsch

  • bestechen — korrumpieren; schmieren (umgangssprachlich) * * * be|ste|chen [bə ʃtɛçn̩], besticht, bestach, bestochen: 1. <tr.; hat durch Geschenke in nicht erlaubter Weise für seine Zwecke gewinnen: einen Beamten [mit Geld] bestechen. Syn.: ↑ korrumpieren… …   Universal-Lexikon

  • bestechen — be·stẹ·chen; besticht, bestach, hat bestochen; [Vt] 1 jemanden (mit etwas) bestechen jemandem Geld oder ein Geschenk geben, um dadurch (gegen die offiziellen Bestimmungen) einen Vorteil zu erhalten <einen Richter, einen Zeugen mit Geld… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • bestechen — 1. erkaufen, korrumpieren; (ugs.): die Hände schmieren/versilbern, kaufen, spicken; (salopp): abschmieren; (salopp abwertend): schmieren; (veraltet): attirieren. 2. sich anbieten, Anklang finden, ansprechen, anziehen, auffallen, beeindrucken,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Bestechen — Er hat sich bestechen lassen. Lat.: Lupi illum videre priores. (Virgil.) (Philippi, I, 230.) [Zusätze und Ergänzungen] 2. Wer besticht, will sein Geld nicht verlieren. Lat.: Bene perdit nummos, judici cum dat nocens. (Philippi, I, 58.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • bestechen — bestechentr eineFraubestechen=koitieren.Eigentlich»durchBestechungwillfährigmachen«;hierbezogenauf»⇨stechen=koitieren«.1900ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

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